eine Farce von Harald Gebhartl
nach der Komödie von Molière
BESETZUNG: 2 D, 3 H, 3 Puppen
DEKORATION: 1
DAUER: abendfüllend
URAUFFÜHRUNG: 2017 Theater Phönix, Linz
MOLIÈRE Ich sehe, wie ich meinen Blick auch schärfe, nur Unrecht, Selbstsucht, Lüge, falschen Sinn! … Mir wird's zu viel! Es macht mich toll! Ich werfe dem ganzen Menschenvolk den Handschuh hin.
Der Menschenfeind von Molière hat in dieser Komödie einen neuen Look bekommen. Dieser entsteht bei Harald Gebhartl durch einen bissigen und scharfen Blick auf unsere dekadente Gesellschaft. Wie im Klassiker aus dem 17. Jahrhundert sind es die Korruptionsbereitschaft der oberen Zehntausend und ein selbstverständlicher Lobbyismus, mit dem alle sehr gut leben können, die den Protagonisten Molière zur Raserei bringen. „Herr Molière“ ist in dieser Welt zum Scheitern verurteilt, aber nicht, weil er ein Kämpfer gegen die Verkommenheit der Menschen ist, sondern weil er nicht lügen will, nicht lügen kann. Deswegen wirft er seine ehrliche Liebe zu Celimène, der Königin der Verlogenheit und Verstellungskunst, den Wölfen der Gesellschaft zum Fraß vor. Er sieht sich als Befreier seiner Mitmenschen, die ihr Leben nur noch mit Posen, Lügen und Menschenverachtung vertun. Als er schließlich mit Celimène zusammenkommt, ist ein gemeinsames Leben konsequenterweise nur außerhalb der Gesellschaft denkbar. Ein Ausstieg, in welcher Form auch immer, ist das denn möglich?
Das Stück würde nicht den Titel Menschenfeind tragen, wenn der Misanthrop nicht auch Schluss machen würde mit den verkommenen Menschen – oder siegt der Humanist in ihm und lässt uns hoffen?
Pressestimmen zu Der Menschenfeind
„Gebhartl ist eine äußerst rasante, boshafte Komödie gelungen.“ NEUES VOLKSBLATT
„Eine grandiose Meisterleistung!“ KRONE
Trailer des Theater Phönix
Factsheet Der Menschenfeind oder Wie Herr Molière zum Mörder wurde