von Helena Steele
nach William Shakespeare
BESETZUNG: 4 Personen, z. B. 2 D, 2 H, die 17 Figuren spielen
DEKORATION: 1
DAUER: ca. 2 h
URAUFFÜHRUNG: 2017 Bronski & Grünberg Theater, Wien
„Wo ist dein Gewissen jetzt? – In Richards Geldbörse.“
Richard III. – Das war doch der Bucklige, der die Kinder umgebracht hat? Ja, das ist eine coole Geschichte, der ist so ein richtig arges, böses Monster! Solche Geschichten üben eine zeitlose und makabre Faszination auf uns aus. Mit Freude an der Boshaftigkeit sehen wir in diesem Stück Richard dabei zu, wie er auf seinem Weg zur englischen Krone über familiäre Leichen geht.
In der Bearbeitung von Helena Steele wird das Bild vom Monster demontiert. Sie legt die verschiedenen Facetten des Charakters frei. Wie wird man zu einem Monster? Steckt das Potential dazu in uns allen? Und kann man vielleicht Verständnis und sogar Mitleid für ein Monster aufbringen? Sind Monster am Ende gar einfach nur Menschen wie wir alle?
Richards Machtstrategien erscheinen logisch und nachvollziehbar, sie sind sogar faszinierend. Die Dialoge der jungen Dramatikerin legen Richards Motive für die Morde offen auf den Tisch, lassen sie unsinnig aussehen und das mit viel Witz und Ehrlichkeit.
In diesem Stück finden die großen Szenen nicht auf dem blutdurchtränkten Schlachtfeld statt, sondern auf den Brettern einer kleinen Bühne und in schnellen Dialogen, die die berühmten Figuren lebendig machen. Helena Steele bringt den Stoff einem jungen wie älteren Publikum näher, sie schreibt lustig, berührend und absurd. Das Stück bleibt dabei wie bei Shakespeare eine (wahre) Geschichte über Angst, Machtgier, Aberglaube und Träume.
Ab 14 Jahre, auch geeignet für Jugend- und Schultheater.
Pressestimmen
„Genderelastisch und mit flottem Witz führt das Team das sonstige üppige Shakespeare-Figurenpersonal durch das Königs- und Königinnensterben.“ FALTER
„Helena [Steele] arbeitet mit einer flüssigen, ausbalancierten Übersetzung und sorgt für eine dramaturgisch schlüssige, kompakte Fassung. Shakespeares oft makabrem Humor räumt sie genügend Platz ein – der trockene Witz mutet bisweilen angelsächsisch an.“ KURIER
„Der hat Witz, der hat Charisma, man hat einen Mordsspaß mit dem Monster.“ MOTTINGER
„Ermüdende Wortkaskaden werden vermieden und damit Monologe und Dialoge wunderbar verständlich. Augenzwinkern und der lockere Umgang mit den Geschlechtern gehören zum Konzept. Wer bisher vor den Königsdramen nicht zu Unrecht einen Bammel hatte, im Bronski und Grünberg kann er einen solchen bei ‚Richard III.‘ getrost vergessen.“ KULTUR UND WEIN
Factsheet Richard III. Ein Marathon für vier furchtlose Schauspieler*innen