von Ursula Mihelič
BESETZUNG: 2 D, 1 H
DEKORATION: eine Thujenhecke
DAUER: 70 Minuten, keine Pause
Frei zur UA
ANASTASIA Sterben ist keine Aussicht. Es ist feige ADI Ich hätte zum ersten Mal selbst bestimmt. Ich hätte die Wahl gehabt. Zum ersten Mal ANASTASIA Man hat immer eine Wahl. Geben Sie mir Ihre Hand, Adi ADI Wo sind Sie ANASTASIA Ein Stück weiter rechts
Ein Thujenzaun ist die Hauptfigur des Stücks. Er schafft Platz für Träume und die Hoffnung auf Glück: an einem gemeinsamen Ort zu leben. Ausgehend von einer absurden Prämisse erzählt dieser Text von einem Mann, Adi, der mit Mitte 30 noch in Abhängigkeit von seiner Mutter lebt. Die beiden verbindet das Schreiben der Einkaufsliste für den gemeinsamen Haushalt, in dem er zu viel Klopapier verbraucht und sie darauf besteht, das hartgewordene Brot bis zum letzten Krümel aufzuessen. Eine familiäre Idylle, weit weg von persönlichem Glück, bis Adi eines Tages durch den Thujenzaun im Garten die Stimme einer Frau hört: Anastasia hält sich hinter der grünen Hecke versteckt. Ihre körperliche Abwesenheit zieht ihn an. In den Gesprächen zwischen Adi und Anastasia geht es bald um existenzielle Themen. Und immer steht das dichte Grün zwischen ihnen.
Ein Stück von Ursula Mihelič über die latenten Ängste unserer Gesellschaft: zeitkritisch, grotesk und mit einer großen Portion abgründigem Humor.