von Dominic Oley
Boulevard tragique
sehr sehr sehr frei nach dem Film von William Friedkin
BESETZUNG: 4 D, 4 H
DAUER: ca. 75 Minuten ohne Pause
URAUFFÜHRUNG: 2019 Bronski & Grünberg Theater, Wien
NANNI Exorzismus? Wie in dem Film? DORIAN Ja! Nur viel ernster, weil das hier kein Film ist. Das ist das wirkliche Leben.
Die nicht altern wollende Schauspielerin Nanni Macdealas hat es nicht leicht: Ihr werden keine Rollen mehr angeboten und außerdem ist ihre Tochter Ronaldrea verhaltensauffällig. Eine Dinner-Party soll das ändern: Geladen sind ein Erotikfilm-Regisseur zur Wiederbelebung der Karriere und ein Priester für das Seelenheil der Tochter. Doch beide haben ihre eigenen Pläne mit Nanni und ihrer Tochter, ebenso die Hausangestellten Karl und Wilma. Und das Kindermädchen Traudl hat noch ein Hühnchen mit der Priesterschaft zu rupfen.
Sie alle halten den Narzissmus für eine zeitgemäße, sinnhafte Sportart und treiben nebenher einer jungen Frau „den Teufel“ aus. Dass sich diese gerne à la Black Metal schminkt, um auf ihr Alleingelassensein und eine düstere Zukunftsperspektive aufmerksam zu machen, interessiert niemanden. Am Ende glauben alle wieder an den heiligen, freien Markt. Und Satanas lacht sich in alle Fäuste.
Oleys Boulevard-Tragödie ist mehr als eine Film-Parodie. Mit rasantem Humor und scharfer Feder deckt der Autor die Absurdität unserer kapitalistischen Gesellschaft auf, in der alles privatisiert wurde: das Wasser, der Erfolgsdruck und sogar die Besessenheit.
Pressestimmen
„Ein teuflisch guter Angriff auf die Lachmuskeln … Eines muss man dem deutschen Wahlwiener wirklich lassen: Komödie schreiben, spielen und inszenieren kann er … Nicht eine einzige Minute Langeweile.“ (SCHiCK MAGAZIN)
„Oley ist als Autor wir Regisseur erste Adresse für besten Boulevard … Turbokomödie über Turbokapitalismus.“ (MOTTINGERS MEINUNG)
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