von Aphra Behn
The Rover or The Banish’d Cavaliers aus dem Englischen von Tobias Schwartz
BESETZUNG: 7 D, 12 H (Mehrfachbesetzungen möglich)
DEKORATION variabel, mehrere Schauplätze
DAUER: abendfüllend
UA: 1677 Duke’s Theatre (Dorset Garden Theatre), London
Frei zur DSE
WILLMORE: Gehen wir zu Euch, Ihr süßes Geschöpf, rasch zu Euch oder ich sterbe! HELLENA: Warum nur müssen wir uns immer entweder der Unzucht oder des Mordes schuldig machen, sobald wir mit Euch Männern plaudern – und bedeutet die Erlaubnis, mich zu lieben, auch immer gleich die Erlaubnis, mit mir ins Bett zu gehen?
Die Schicksale der Schwestern Hellena und Florinda sind, als wäre es Gesetz, von Männern bestimmt. Florinda liebt Belvile, einen adligen Engländer im Exil, soll aber einen anderen ehelichen. Der schönen Hellena blüht die Enthaltsamkeit als Nonne, doch sie zieht ein Leben in – sexueller – Freiheit dem Kloster vor. Als sie auf dem Karneval von Neapel, dem Schauplatz dieser höchst freizügigen Restaurationskomödie, Belvile und seinen Freunden begegnen, allen voran dem draufgängerischen Willmore (der Name ist wörtlich zu nehmen), einer Art Reinkarnation von Shakespeares Falstaff, schlagen sie dem Schicksal ein Schnippchen. Bevor Hellena Willmore bändigen kann, bekommen es die Schwestern jedoch mit ihrem gewaltbereiten Bruder, einer emanzipierten Edelkurtisane und einem potentiellen Vergewaltiger zu tun. Auf dem turbulenten Karneval weiß man zudem oft nicht, wer sich hinter welcher Maske verbirgt.
Das Erfolgsstück, das im englischsprachigen Raum seit Jahren eine gewaltige Renaissance erfährt, ist ein klassisches Verwirrspiel und eine Kampfansage an festgelegte Geschlechterrollen. Dass es aus der Feder einer Frau stammt, ist schon an sich ein Alleinstellungsmerkmal. Und in Sachen Witz und Menschenkenntnis kann es Aphra Behn, Feministin, Freigeist und „Schwester Shakespeares“, mit ihren Zeitgenossen Molière & Co allemal aufnehmen.
Der Übersetzer
Tobias Schwartz ist nicht nur Übersetzer literarischer Texte, sondern auch Schriftsteller und Dramatiker. Seine Theaterstücke waren unter anderem am Maxim-Gorki-Theater, am Hans-Otto-Theater Potsdam sowie an diversen Berliner Off-Theatern zu sehen.
Pressezitate
„Tobias Schwartz’ brillante Übersetzung macht uns diese wegweisende Autorin endlich zugänglich.“ AVIVA-BERLIN.DE
„Das knallt und das rührt und das überrascht – und da flimmern die Charaktere vorbei, haben es wirklich in sich: Bösewichter, aber auch ganz differenzierte Figuren. Das ist unterhaltsam, aber es ist auch klug.“ RBB KULTURRADIO
„Als Frau, die Konventionen brach, Grenzen festgezurrter Identitäten sprengte und selbstbestimmt lebte, taugt sie gewissermaßen als Covergirl für heutige Feministinnen und den Wunsch, doch eine erfolgreiche Schwester oder eben Nichte Shakespeares zu entdecken.“ DER FREITAG
Das Stück ist als Buch im AvivA Verlag erschienen: Aphra Behn: Fliegen sollst du. Dramen und Gedichte. Werke, Bd. 2, hg. u. aus dem Engl. übers. v. Tobias Schwartz. Berlin 2021.
Die Bühnenrechte liegen beim Schultz & Schirm Bühnenverlag.
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