eine Subjekt/Objekt-Erzählung

von Katja Ladynskaya

BESETZUNG: 1-4 Erzähler:innen
DEKORATION: variabel
DAUER: 70 Minuten
Frei zur UA

ALLE
Ihre Blicke trafen sich. 
Es war seltsam, als würde man seinem Doppelgänger in die Augen schauen.

M
Ich kenne ihn.

E
Dachte sie.

M
Ich kenne sie irgendwoher.

E
Dachte er.

S
Und in dem Moment, als sie aneinander vorbeiliefen, auf dem Zebrasteifen, 
wurden sie eins, und liefen nun gemeinsam zu Martha nach Hause.

Martins Tag beginnt wie viele andere Tage auch. Auch an Martinas Tag ist zunächst nichts Besonderes, genauso wenig an Marthas oder an jenem von Martin dem Hund. Doch ihre Schicksale scheinen auf seltsame Weise miteinander verknüpft, ihre Geschichten miteinander verwoben. Ist jeder und jede von ihnen denn überhaupt noch Erzähler:in der eigenen Geschichte oder vielleicht doch eher passive Mitspieler:in? Haben sie in der Hand, wohin ihr Weg sie führt, oder machen sie einfach einen Schritt vor den anderen, ohne genau zu wissen, in welche Richtung sie sich bewegen?

Das Stück ist ein Versuch, die Subjekt-Objekt-Beziehung von Text und Erzählung aufzulösen. Es handelt von der gleichzeitigen Existenz mehrerer Schicksale, ohne einem bestimmten von ihnen den Vorrang zu geben.

Factsheet von //

Ansichtsexemplar für Theater

//  ist in Welten parallel. Sieben Theaterstücke von Katja Ladynskaya (Band 9 der Schultz & Schirm Theater-Edition) erschienen.

 

Zum Anhören: Katja Ladynskaya zu Gast beim Literatur Radio Hörbahn
– Katja Ladynskaya im Gespräch mit Uwe Kullnick, Moderation: Steven Lundström
– Lesung aus Welten parallel (Antigone und andere Stücke)