Komödie von Katharina Münk

BESETZUNG: mind. 2 D, 3 H, für bis zu 15 Personen
DEKORATION: mehrere Spielorte
DAUER: 90 Minuten inkl. Pause
Frei zur UA

HERR BÖHNING
(zum Entführer) Auf MICH hat sich das Stockholm-Syndrom NICHT übertragen, mein Lieber. 
Sie steigen jetzt aus! Sofort! (zu FRAU BÖHNING schreiend) Fahr ran! Halt an!

FRAU BÖHNING
(versucht, dazwischen zu gehen; zu ihrem Mann) Jürgen! Nun sei doch nicht so unhöflich.

Es ist Frühjahr 2020, als Frau Böhning und ihr Mann beschließen, der Pandemie zu trotzen und ihr perfekt gepflegtes Häuschen mit Garten zu verlassen. Sie kennen mittlerweile jeden Grashalm, haben jede Fußleiste gestrichen: Das Fernweh ruft. Mit wechselnden Mietwagen und erfundenen, systemrelevanten Identitäten machen sich die beiden höchst konspirativ auf die Reise. Doch es kommt, wie es kommen muss: Aus hundertprozentiger Planung wird hundertprozentiges Chaos, aus skurrilen Zufällen werden echte Bewährungsproben. Sehr schnell ist Corona nur noch Hintergrundmusik, die Reise gerät stattdessen mehr und mehr zu einer späten Selbsterkundung. Es stranden nämlich jede Menge verbotene Sozialkontakte in Böhnings Leben: ein leicht psychotischer Angestellter einer Mietwagenfirma, eine singende Nachrichtensprecherin, ein verwegen gutaussehender Entführer und wortwörtlich schwer verständliche Verkehrspolizisten … Kurzum, es menschelt gewaltig.

Katharina Münk schrieb eine etwas andere „Coming-of-Age“-Geschichte mit vielen skurrilen und heldenhaften Momenten. Über ihre authentischen und unterhaltsamen Dialoge lässt sie so ganz nebenbei die Pandemie mit trockenem Humor Revue passieren. Dieses Stück ist mehr als die Geschichte einer wiederentdeckten Liebe. Es ist ein Plädoyer für mehr Zuversicht und Phantasie, auch oder gerade in Zeiten der Krise.

Factsheet von Frau Böhning will weg

Ansichtsexemplar für Theater