von Selma Mahlknecht
BESETZUNG: 11 D, 4 H (Doppelbesetzungen möglich)
DEKORATION: 1 Bauernstube
DAUER: ca. 100 Minuten
UA: 2020 Theater Serfaus (als „Serfauser Erbe“)
BÄRBEL Der Tourismus hat uns gerettet! Wie würden wir heute ohne ihn dastehen? EMMA Ich weiß es nicht. Aber der Robert würde vielleicht noch leben.
Wer bekommt das Erbe des verstorbenen Bauern Fulgenz Hauser? Testament ist keines vorhanden – und seine drei Erbinnen Bärbel, Marianne und Rosi haben jede für sich ganz eigene Vorstellungen, was aus dem alten Bauernhof werden soll: eine schicke Residenz, um dem Tourismus einen zusätzlichen Auftrieb zu geben, ein Bio-Bauernhof, um die Tradition fortzusetzen und trotzdem fortschrittlich zu sein, oder aber ein Haus der Begegnung, um die Dorfgemeinschaft zu stärken und Abwanderung zu verhindern. Jede ist überzeugt, die ideale Lösung zu haben. Doch nicht nur die Erbinnen streiten sich, die Geister der Vergangenheit wollen ebenfalls noch ein Wörtchen mitreden. Sie beobachten das Treiben aus dem Jenseits und mischen beim Tauziehen um den Bauernhof im Diesseits kräftig mit. Auch Fulgenz spukt durch das Haus und lacht sich ins Fäustchen. Was keiner weiß: Er hat noch ein As im Ärmel …
„Das (Serfauser) Erbe“ (setzen Sie hier den Namen ihrer Gemeinde ein) ist ein Auftragswerk zur 800-Jahr-Feier der Tourismus-Gemeinde Serfaus. Das Stück der Engadiner Dramatikerin Selma Mahlknecht nimmt Vergangenheit und Gegenwart einer Dorfgemeinschaft humorvoll aufs Korn. Es dreht sich um die Zukunft eines alpenländischen Dorfes und setzt sich kritisch mit Gegenwartsfragen wie Tourismus, Ausbeutung der Natur und den damit einhergehenden Veränderungen für die Bevölkerung auseinander.
Das Besondere an der Komödie ist der interaktive Ansatz – es kann nämlich jede Vorstellung anders ausgehen. Denn es sind die Zuschauer, die gegen Ende der Aufführung als Teil der Inszenierung bestimmen, wer das Erbe bekommen soll. Welches Projekt kann am meisten überzeugen? Gelingt es den Geistern, die Entscheidung zu beeinflussen? Das Ergebnis der Publikumsbefragung wird in der Testamentsverkündung präsentiert. Ihr Publikum entscheidet – und gibt damit vielleicht auch eine Anregung, wie die Zukunft Ihres Dorfes aussehen kann.
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