von Arman T. Riahi (Regie und Drehbuch)
Fuchs im Bau ist 2020 als Spielfilm erschienen und frei zur Bearbeitung für Bühne und Hörfunk.
BERGER Im Häfn ist sich jeder selber der Nächste, nur der Häfnlehrer nicht. FUCHS Was heißt das? Was soll ich jetzt machen? BERGER Das Richtige, Fuchs.
Den ambitionierten Lehrer Hannes Fuchs verschlägt es an einen ungewöhnlichen Arbeitsplatz: die Gefängnisschule im Jugendtrakt einer großen Wiener Haftanstalt. Dort trifft er auf die unkonventionelle Kollegin Elisabeth Berger, die mit ihren eigenwilligen Methoden – Kunstunterricht steht an oberster Stelle – den Alltag der Häftlinge aufmischt. Denn während der Kunststunde beruhigen sich sogar die härtesten Insass*innen, so auch die verstörte und verschlossene Samira. Das Malen gibt ihr Halt in einer Zeit, in der nicht nur die Welt um sie herum, sondern vor allem auch ihr eigener Körper gegen sie rebelliert.
Bergers Engagement führt nicht nur zu Konflikten mit der Gefängnisleitung, auch Fuchs fasst im Bau schwer Fuß. Langsam beginnt er sich zurechtzufinden und knüpft eine Verbindung zu Samira. Doch als diese einen Suizidversuch unternimmt, nimmt die Geschichte auch für Fuchs eine Wendung. Denn ihn selbst hat die Suche nach Vergebung in die Gefängnisschule geführt. Schließlich findet Fuchs selbst seine eigene Kreativität und Lebenslust wieder und wird daran erinnert, warum er eigentlich Lehrer ist.
Dieses Kammerspiel von Arman T. Riahi erzählt von den Schwächen des institutionellen Strafvollzugs, von Intersexualität im migrantischen Milieu und der befreienden Kraft der Kreativität. Fuchs im Bau basiert auf wahren Begebenheiten.
Preise und Auszeichnungen (Auswahl)
Filmfestival Max Ophüls 2021: Auszeichnung für die beste Regie, Fritz-Raff-Drehbuchpreis und Preis der Jugendjury
Thomas-Pluch-Drehbuchpreis 2021: Spezialpreis (Arman T. Riahi)
Deutscher Schauspielpreis 2021: Schauspielerin in einer Hauptrolle (Maria Hofstätter)
Fünf Seen Filmfestival 2021: DACHS-Drehbuchpreis (Arman T. Riahi)
Günter-Rohrbach-Filmpreis 2021: Darstellerpreis (Maria Hofstätter), Preis der Saarland Medien GmbH (Arman T. Riahi), Nominierung für den Hauptpreis
Biberacher Filmfestspiele: Goldener Biber, Sonderpreis für die beste Filmmusik
Festival del Cinema Europeo 2021: Goldener Olivenbaum für den besten Film
Österreichischer Filmpreis 2022: Beste weibliche Darstellerin (Maria Hofstätter), Beste weibliche Nebenrolle (Luna Jordan), Beste Musik (Karwan Marouf), Bester Ton (Atanas Tcholakov et al.); Nominierungen: u. a. Bester Spielfilm, Beste Regie, Bestes Drehbuch, Bester Schnitt
Eine Liste aller Preise und Nominierungen finden Sie hier.
Pressestimmen
„Reißt mit und lässt nicht mehr los.“ (Neue Südtiroler Tageszeitung)
„Blitzgescheit … voller emotionaler Wucht.“ (Kino-Zeit.de)
„Genau beobachtete Milieustudie … widerlegt Vorurteile und reißt Barrieren nieder.“ (Wiener Zeitung)
„Originell … stark.“ (FAZ)
„Ein großer Wurf.“ (Orf.at)
„Großartiges, kluges und packendes Mainstream-Kino im allerbesten Sinn.“ (FM4)
„Exzeptionelles und richtungsweisendes Kino.“ (Die Furche)
„Und am Ende steht ein Versprechen, das gerade jetzt in dieser seltsamen Zeit gar nicht genug betont werden kann: jenes der Freiheit.“ (Kino Zeit)
„Die Geschichte bricht mit Konventionen, gibt sich skurril, originell, kauzig. Man könnte fast meinen, hier ginge es freier zu als jenseits der Mauern. Aber der Schein trügt. Jeder ist gefangen in seinem persönlichen Gefängnis; und die Werkzeuge der Freiheit können schnell zur Eskalation führen. Das erzählt der Autor mit kristallklarer Härte, ohne Angst vor Emphase und mit einer großen Portion Menschlichkeit.“ (aus der Jurybegründung Max Ophüls Preis: Bestes Drehbuch)
„Eine emotionale Achterbahnfahrt: Wir waren wütend. Wir waren genervt. Wir waren glücklich.“ (aus der Jurybegründung Max Ophüls Preis: Preis der Jugendjury)
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